Gerald Bisinger

Gerald Bisinger, geboren am 8.6.1936 in Wien. Studium der Psychologie und Italianistik. Von 1962 bis 1970 besorgte er die Lyrik-Redaktion der Wiener Kulturzeitschrift „Neue Wege“. 1973 Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung. Seit 1974 gehörte er dem Redaktionskomitee der internationalen Lyrikzeitschrift „TAMTAM“, Sant'Ilario d'Enza (Reggio/Emilia), an. Von 1980 bis 1986 war er Redakteur von „Literatur im technischen Zeitalter“, Supplement der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“, Berlin. Er lebte von 1964 bis 1986 als Mitarbeiter des Literarischen Colloquiums Berlin in West-Berlin und seit August 1986 als Mitarbeiter des ORF (Radioliteratur: Lektorat und redaktionelle Mitarbeit) wieder in Wien. Bisinger starb in der Nacht vom 20. auf den 21.2.1999.

*  8. Juni 1936

†  20. Februar 1999

von Wolfgang Rath

Essay

Liebe und Tod; Erkenntnis und Rausch; Wissen um Zeit, Denken; locus amoenus und locus terribilis; Traum, Schrecken, der sanfte Wind, die Anrufung vorgeprägter Bilder: die Motive, Themen, Topoi aus dem literarischen Erbe passieren in Gerald Bisingers Texten unaufdringlich Revue. Sie kehren in Augenblicksvisionen wieder. Im erlebten Hier und Jetzt will sich das Kulturgedächtnis öffnen. Momente als literarisches déjà-vu.

Gerald Bisingers Prosadebüt „Zikaden und Genever“ (1963) folgten seit 1968 vor allem Lyrikpublikationen, die sich motivisch deutlich von der Erstveröffentlichung unterscheiden, doch in Aussage und Weltauffassung unverändert blieben: ...